Seit 2000 spielen Stevie und ich Jazzkonzerte in 6tett und 8tett-Besetzung. Oft sind wir anstelle von Konzertsälen oder Clubs in besonderen locations aufgetreten wie beispielsweise Museen. Diese Gebäude sind ursprünglich nicht für Konzertveranstaltungen gebaut worden und haben eine anspruchsvolle Akustik. Oft bedeutet dies: Hall, Echo, Reflexionen. Um den Zuhörern ein angenehmes Hörerlebnis zu bieten bedeutet dies dann beim Soundcheck Maßnahmen wie: Tempo bei bestimmten Stücken zurücknehmen; oder das Schlagzeug oder das ganze Ensemble muss leiser spielen. Manchmal müssen Teile des Repertoires sogar ganz weggelassen werden. 2015 saßen Stevie und ich zwischen Soundcheck und Konzert im Museum Kurhaus in Kleve zusammen und überlegten, dass wir eigentlich einmal eine Musik machen müssten, die nicht GEGEN den Raum, sondern FÜR die besondere Akustik einer solchen location konzipiert ist. Wir beide haben eine Vorliebe für Kompositionen des 20. Jahrhunderts und hatten uns unabhängig voneinander bereits Kenntnisse in elektronischer Musik angeeignet. So trafen wir uns 2016, brachten unser Equipment und erste Kompositionen zusammen, lernten voneinander und konzipierten ein erstes Duo-Konzert. Von Anfang an gehörte für uns die Idee dazu, live in den Dialog mit jeweils einer anderen Kunstform zu kommen. So traten wir mit bildenden Künstlerinnen, Tänzern und Graffiti-Künstlern auf. Wir schätzen bis heute diese Interaktion, die unsere Improvisationen in der Performance beeinflusst. Aber auch den Raum selbst, in dem wir spielen, betrachten wir als Gegenüber und nutzen die akustischen Phänomene, die uns Industriedenkmäler, Flughafenterminal und Bergbau-Stollen bieten. Wir lernen ständig dazu. Zwei „Meilensteine“ markieren für uns unseren aktuellen Standort: Die Klanginstallation „EQ“, in der wir die Zuhörer interaktiv durch die „Welten der elektronischen Musik“ führen und den soundtrack „Contakte#21“ zum gleichnamigen Film. Auf der Schallplatte demonstrieren wir den Stand unserer Kompositionen zwischen elektronischer und improvisierter Musik.
VITA Auszug
1973 geboren in Neuss
1993-1999 Studium Jazz und improvisierte Musik in Amsterdam/NL
(Komposition/Arrangement, Piano)
seit 1993 Auseinandersetzung mit Aleatorik/Zufall/Random in Komposition und Aufführungspraxis
lebt seit 1995 in Kleve/Niederrhein
1995-2000 Mitglied des französisch-polnisch-deutschen Ensembles „Suita Europejska“ (gleichnamige CD 1998)
1999-2015 Leiter der rhythm & groove factory, Schule für Jazz und populäre Musik
Komponist/Arrangeur für eigene und freie Ensembles bis Bigband-Besetzung
2005 CD „Pictures Of No Exhibition“ mit der DMZ-Group (Sextett)
2012 „Ebony Concerto“ – Arrangement von Igor Strawinskys Musik mit der
DMZ-Group (Oktett)
CD-Produktionen, Konzerte, Performances
seit 2016 Duo mit Andreas Steffens (Sax, electronics) in der Auseinandersetzung mit Elektronischer Musik, musique concrète und Improvisation
Konzerte in Kooperation mit Künstlern (Live Malerei, Light Graffiti, Tanz, Poetry, Bildhauerei)
seit 2017 Lehrauftrag „Creativity“ an der Hochschule Rhein-Waal
seit 2018 Performance von FLUXUS Werken von u.a. John Cage, Henning Christiansen, George Brecht, Takako Saito, Robin Dinda
2020/21 Streaming-Konzertreihe „moving sounds“
2021/22 Vinyl Schallplatte „Contakte#21“ mit Andreas Steffens
2022 Klanginstallation „EQ“
Dez 2022 – Mai 2023: „Erweiterung der Klangsprache der Elektronischen Musik“
mit einem GEMA Stipendium. Abschlussarbeit:
(Komposition/Aufnahme) „Game de Timbre zwei“
2023/24 „Kammerkonzert WASSER“: Film, Fashion Design, Performance, Elektron. Musik
Instrumente (Auswahl):
Rhodes Electric Piano, Theremin, Turntables, Analog Synths, Ableton, Melodika, E-Gitarre, E-Bass, Querflöte, Percussions, Toy Piano, Glockenspiel, Tonbandgeräte, selbstgebaute elektroakustische Instrumente
Daniel M. Ziegler auf youtube:
https://www.youtube.com/user/jazzandcontemporary
creativity / innovation / workshops / speaker: